Aufgabenbereiche der Logopädie
Die Logopädin/ der Logopäde ist in folgenden Aufgabenbereichen aller logopädischen Störungsbilder tätig:
1. Prävention
Das Ziel präventiver Maßnahmen ist, menschliche Kommunikation zu fördern
und die Entstehung oder Verschlechterung von Kommunikationsstörungen zu
vermeiden durch:
- Aufklärung der Öffentlichkeit
- Reihenuntersuchungen zur Früherkennung von Kommunikationsstörungen
bei Kindern und Erwachsenen
- Information und Beratung
- Untersuchung und Diagnose
2. Untersuchung und Diagnose
Die Untersuchung ist ein kontinuierlicher Prozess und bedarf einer eingehenden Erfassung aller Funktionen, Symptome und sonstiger Aspekte der kommunikativen Fähigkeiten und deren Veränderungen. Die Logopädin/ der Logopäde berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse des Klienten/Patienten und sein soziales Umfeld.
Die logopädische Diagnose basiert auf spezifischen Untersuchungsverfahren und klinischen Beobachtungen und erfolgt bei Bedarf in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Daraus wird eine Hypothese über die Art und Dauer der Behandlung abgeleitet.
3. Therapie
Sie umfasst Maßnahmen zur Behandlung menschlicher Kommunikationsstörungen, zur Rehabilitation und bestmöglichen Reintegration in Alltag und Beruf, sowie zur Frühförderung und Beratung. Das therapeutische Vorgehen berücksichtigt methodische, soziale und zwischenmenschliche Aspekte. Die logopädische Therapie erfolgt eigenverantwortlich und selbständig. Aufgrund von Untersuchung und Diagnose erstellt die Logopädin/ der Logopäde Therapieziel und Therapieplan. Die Logopädin/ der Logopäde wendet störungsspezifische Methoden patienten- und zielorientiert an. Sie berät und informiert die Klienten/Patienten und/oder ihr soziales Umfeld. Weiters überprüft und dokumentiert sie/er den Therapieverlauf.
4. Wissenschaftliche Forschung und Lehre
Die Logopädin/ Der Logopäde
- erweitert ihre/seine fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten durch Aus-, Fort- und
Weiterbildung des Berufes und Studium der Fachliteratur;
- beteiligt sich an der Weiterentwicklung ihres Berufes im Rahmen der Fort-
und Weiterbildung, auf Kongressen (Tagungen), in Seminaren und durch
Veröffentlichungen;
- übernimmt die Verantwortung für die Lehre und Supervision der theoretischen
und praktischen Ausbildung der Studierenden;
- konzipiert Forschungsprojekte und/oder arbeitet bei solchen mit.