Prävention und Beratung
Mit Hilfe von konkreten Maßnahmen versucht die Prävention unerwünschte Ereignisse im Bereich der Logopädie zuvorzukommen bzw. zu verhüten. Gesundheitsfördernde Maßnahmen, Gesundheitsberatung- und erziehung, betriebliche Gesundheitsfördermaßnahmen u.v.m gehören hier ebenfalls mit einbezogen.
Im Groben werden die drei Säulen der Prävention wie folgt dargestellt:
Primäre Prävention
Damit sind alle Aktivitäten gemeint, die das Ziel haben, das Auftreten einer Krankheit zu verringern, um hierdurch das Risiko von Neuerkrankungen zu vermindern bzw. zu verhindern. Auf den Bereich Logopädie bezogen bedeutet dies, die Öffentlichkeit (Eltern, Betroffene, Angehörige, Ärzt_innen, Personen anderer Gesundheitsfachberufe etc.) über Beeinträchtigungen, die logopädische Therapie indizieren, in jeglicher Form aufzuklären.
Sekundäre Prävention
Sie soll die Reduktion der Prävalenz (Häufigkeit) einer Krankheit durch entsprechende Aufklärungsarbeit zum Ziel haben, sowie eine Verkürzung der Krankheitsdauer erreichen.
Tertiäre Prävention
Aktivitäten im Bereich tertiärer Prävention zielen darauf ab, die Prävalenzrate zu vermindern, das Wiederauftreten von Erkrankungen zu verhindern oder die
Folgen chronischer Erkrankungen zu verringern. Dies beinhaltet die Diagnostik und Therapie der Beeinträchtigungen, die logopädische Therapie erfordern.
Untersuchung und Diagnose
Die Untersuchung ist ein kontinuierlicher Prozess und bedarf einer eingehenden Erfassung aller Funktionen, Symptome und sonstiger Aspekte der kommunikativen Fähigkeiten und deren Veränderungen. Der_die Logopäd_in berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse des_der Patient_in und dessen_deren soziales Umfeld.
Die logopädische Diagnose basiert auf spezifischen Untersuchungsverfahren sowie klinischen Beobachtungen und erfolgt bei Bedarf in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Daraus wird eine Hypothese über die Art und Dauer der Behandlung abgeleitet.
Therapie
Sie umfasst Maßnahmen zur Behandlung menschlicher Kommunikationsstörungen, zur Rehabilitation und bestmöglichen Reintegration in Alltag und Beruf, sowie zur Frühförderung und Beratung. Das therapeutische Vorgehen berücksichtigt methodische, soziale und zwischenmenschliche Aspekte. Die logopädische Therapie erfolgt eigenverantwortlich und selbstständig. Aufgrund von Untersuchung und Diagnose erstellt der_die Logopäd_in ein Therapieziel und einen Therapieplan. Der_die Logopäd_in wendet störungsspezifische Methoden patient_innen- und zielorientiert an. Sie berät und informiert die Patient_innen und/oder ihr soziales Umfeld. Weiters überprüft und dokumentiert der_die Logopäd_in den Therapieverlauf.
Wissenschaftliche Forschung und Lehre
Der_die Logopäd_in erweitert die fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten durch Aus-, Fort- und Weiterbildung des Berufes und Studium der Fachliteratur; beteiligt sich an der Weiterentwicklung ihres Berufes im Rahmen der Fort- und Weiterbildung, auf Kongressen (Tagungen), in Seminaren und durch Veröffentlichungen; übernimmt die Verantwortung für die Lehre und Supervision der theoretischen und praktischen Ausbildung der Studierenden und konzipiert Forschungsprojekte und/oder arbeitet bei solchen mit.