MFT 2.0 vom programmorientierten Konzept zum individuellen und patient*innenorientierten Ansatz

Wird als ONLINE Seminar angeboten!
Termin
27. bis 28. November 2020
Zeiten
FR 10:00 bis 18:00 Uhr
SA 09:00 bis 14:00 Uhr
Ort
Onlineseminar
Unterrichtseinheiten
14 Unterrichtseinheiten
Fortbildungspunkte
14 Fortbildungspunkte
Seminarorganisation
Kompetenzzentrum BiWiFo
Zielgruppe
Logopäd_innen
Kosten
160,-- Euro für Mitglieder eines dem MTD-Dachverband angehörigen Berufsverbandes
320,-- Euro für Nicht-Mitglieder
Teilnehmerzahl
max. 20 Personen
Anmeldeschluss
Voraussetzungen
keine

PhDr. Karin Pfaller Frank, MSc

Inhalt

Im Bereich der orofacialen Funktionen ist es schwierig klar zu differenzieren, wo die
Normvariante endet und die Pathologie beginnt. Da es sich dabei um einen komplexen Regelkreis
handelt, der auf Trägerelementen wie Atmung, Tonus und Haltung – in Ruhe und bei Aktivität –
aufbaut, kann abgeleitet werden, dass sich orofaciale Funktionen nicht nur auf das orofaciale
System beschränken, sondern mit dem gesamten Körper in Resonanz sind. Da der orofaciale
Bereich ein hochkomplexes, dynamisches und interagierendes System aus so unterschiedlichen
Komponenten wie Muskeln, Gelenken, Zähnen und Nerven auf der einen Seite und
Unterbewusstsein, Emotionen, Wille und Absicht auf der anderen Seite ist, verlangt das Agieren
mit diesem „Instrument“ sehr viel Fingerspitzengefühl und logopädisches know how.
Die MFT muss das „ Übungsstadium“ verlassen und heute als ein multiaxiales
Interventionssystem betrachtet werden, welches den therapeutischen Wirkeffekt durch eine
mehrdimensionale Betrachtungs- und Herangehensweise erzielt. Daher sind eine multikriterielle
Diagnostik, sowie situationsangepasste Interventionen entscheidende Erfolgsfaktoren.
Folgende Punkte sollen im Speziellen behandelt werden:
• Funktionszusammenhänge und Wirkmechanismen
• Diagnostik, Therapieplanung, individuelle Zielsetzungen
• Ein – und Ausschlusskriterien
• Stabilität und Mobilität – ein roter Faden für die praktische Herangehensweise

Die Teilnehmer*innen greifen auf das Wissen der "einzelnen" Funktionen des orofazialen
Komplexes zu und verstehen die Wechselwirkungen, sowie die Interaktionsdynamik mit dem
gesamten Körper. Sie können für die praktische Behandlung von orofazialen Dysfunktionen unter
Einbeziehung von hierarchischen Komponenten die entsprechenden individuell auf die jeweiligen
Patient*innen abgestimmten, jeweils notwendigen Maßnahmen herleiten. Sie kennen die
wesentlichen Aspekte von Stabilität und Mobilität, von Stereognose, Sensibilität und Sensorik
und beziehen das systemorientierte Wissen von biologischen und neurofunktionellen
Zusammenhängen in die Therapieplanung mit ein. Harte und weiche Faktoren, sowie die Grenzen
des Machbaren werden erkannt.
Sie kennen das "soft tissue paradigma".

Die wechselseitigen Einflussfaktoren einzelner orofazialer Funktionen (z.B. Einfluss der
Lippenhaltung auf die Zungenhaltung),werden in den diagnostischen und therapeutischen Prozess
eingebaut.
Das Konzept "Stabilität vor Mobilität" leitet den eigenen logopädischen Weg
Die Interaktion von Struktur, Form und Funktion steht als "metakonzept" über der praktischen
Arbeit und kann angewendet werden
Zielformulierungen sowie Teilzielschritte werden systematisch in die tägliche logopädische
Arbeit eingebaut
praktische Übungen können einem hierarchischen Prinzip entsprechend aufgebaut werden.

Die Teilnehmer*innen erhalten kein neues Übungskonzept, da es davon bereits mehr als genug
gibt. Sie lernen den Fokus bei der Diagnostik und Gestaltung einer MFT auf die individuellen
patient*innenbezogenen Möglichkeiten, Grenzen und Ressourcen zu legen, die Übungen speziell
zu wählen und nicht im Sinne eines übungsgeleiteten Programmes - die Übung für die Störung- zu
legen.
Die „richtige“ Methode für die „falschen“ Patient*innen führt zu Misserfolg und eine Methode
für ALLE ist denkunmöglich. Notwendig ist es, die „richtige“ Methode für die „richtigen“
Patient*innen unter Miteinbeziehung sämtlicher individueller Kofaktoren, wobei eine
myofunktionelle Therapie „richtig“ verstanden eine hochkomplexe und multifaktorielle Aufgabe
ist, einzusetzen.

 

Informationen über das ONLINE Seminar:

Das ONLINE-Seminar wird mittels „ZOOM“ abgehalten. Den Link dazu erhalten Sie ca. 7-14 Tage vor Seminarbeginn gemeinsam mit den Seminarunterlagen. Bitte beachten Sie, dass der Link in Ihrem SPAM-Ordner landen könnte – überprüfen Sie diesen ggf. auch. Sie können mit Ihrem Smartphone/Tablet/Notebook/PC einsteigen und dann mit Video/Ton beitreten. Für das Zoom-Meeting benötigt es im Normalfall vorab keine Installation auf Ihrem Notebook/PC. Für den Einstieg via Smartphone/Tablet wird die Installation des Apps „Zoom“ empfohlen. Wir geben zu bedenken, dass ein Smartphone zwar genutzt werden kann, der Bildschirm jedoch entsprechend klein ist.

Wichtig:

  • Mit der Anmeldung zum Seminar verpflichten Sie – als zahlende/r Teilnehmer_in - sich, den zugesandten ZOOM-Link alleine ohne Anwesenheit weiterer Zuschauer_innen zu nutzen. Jede Aufzeichnung des Seminarinhalts in elektronischer Form sowie Video- oder Fotoaufnahmen sind untersagt. Im Fall des Zuwiderhandelns ist der Berufsverband logopädieaustria berechtigt, die angemeldete Person von der weiteren Teilnahme am Seminar auszuschließen. Handelt es sich bei der/dem Teilnehmer_in um ein Mitglied von logopädieaustria, so bleiben darüber hinaus vereinsrechtliche Schritte (Ausschluss aus dem Berufsverband logopädieaustria) ausdrücklich vorbehalten.
  • Sie selbst sind für eine stabile Internetverbindung verantwortlich. Diese sollte vorab von Ihnen geprüft werden um eine entsprechende Verbindung mit Video und Ton für Ihr Seminar herstellen zu können. Für eine stabilere Internetverbindung schließen Sie Ihr Notebook/Ihren PC an einem Netzwerkkabel an, bei Ihrem Smartphone/Tablet empfiehlt sich das Netzwerk Ihres Mobilfunkanbieters anstelle des W-LAN. Für eine bessere Tonqualität empfehlen sich Kopfhörer.
  • Meeting-Regeln: Bitte schalten Sie Ihr Mikrofon grundsätzlich auf „stumm“ (im virtuellen ZOOM-Raum dann auf das Symbol „Mikrofon“ klicken), damit für alle Teilnehmer_innen keine unerwünschten Nebengeräusche hörbar sind. Wenn Sie eine Wortmeldung haben, so bitten wir Sie, diesen in den „Chat“ des Meeting-Raums zu schreiben oder auf das „Hand heben“-Symbol zu klicken. Alle weiteren Meetingregeln werden Ihnen von Ihrer/m Referent_in bekannt gegeben.