Die Stimmtherapie nach der Lichtenberger® Methode beruht auf der praktischen Umsetzung
stimmphysiologischer Prinzipien.
„Ein erweitertes Verständnis der Beziehung des sensorischen Nervensystems zum Klang führt zu
einem neuen Ansatz in der Stimmpädagogik.“ (Rohmert)
Funktional orientierte Methoden in der Stimmtherapie entwickelten sich aus interdisziplinären,
wissenschaftlichen Forschungen am Institut für Arbeitswissenschaften an der TH in Darmstadt in den
80er Jahren. Dieses Konzept hat sich mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung weiterentwickelt (u.a.
n. Rohmert/Landzettel, n. Rabine, n. Heptner). Ursprünglich als gesangspädagogisches Konzept
entwickelt wurde es u.a. von Sabine Gross-Jansen für die stimmtherapeutische Arbeit mit kranken
Stimmen modifiziert.
Die Fortbildungen orientieren sich schwerpunktmäßig an der Lichtenberger® Methode für
angewandte Stimmphysiologie (nach Rohmert/Landzettel) und ihrer Übertragung auf die
logopädische Stimmtherapie der Sprech- und Singstimme.
Inhalte und Ziele:
• Überblick über die Anfänge und Entwicklung der Funktionalen Methode/Lichtenberger® Methode
• Kerninhalte und stimmphysiologischen Prinzipien in Theorie und Praxis: Registertheorie des Voll- und Randregisters und der Dominanzen der Kehlkopfmuskulatur des M. ct und des M. vocalis, Primär- und Sekundärfunktion des Kehlkopfs, Über- und Unterdrucksystem, vegetative Regulation, Klangstruktur der Sprech- und Singstimme, Erweiterung des Ansatzrohres um die Ohren, Resonanzphysiologie, synergetische Selbstregulation
• Kennenlernen von sensomotorischen, auditiven und mentalen Stimuli zur Regulierung der Stimmfunktion
• Erfahrungen mit der eigenen Stimme, der sensorischen Wahrnehmung und dem funktionalen Hören in Gruppen- und Einzelübungen
Infos zu: MODUL 2: KEHLKOPF
Der Kehlkopf besitzt primär eine Schutzfunktion und sekundär die Fähigkeit zur
Stimmgebung, doch damit wird man seinem Wesen noch lange nicht gerecht. Er erhält
seine Innervation ausschließlich durch den Nervus Vagus, den Hauptakteur des
parasympathischen Nervensystems; der Klang, den er produziert, reichert ihn gleichzeitig
mit Energie an. So ist er bei optimaler Funktion nahezu unermüdbar. Bereits die alte
italienische Gesangskunst des Belcanto mit dem zentralen Begriff des „Inhalare la voce"
wusste um die Zusammenhänge von Unterdruckfunktion, Bernoullieffekt und
parasympathischer Versorgung. Bei allen stimmtherapeutischen Interventionen bildet das
Wissen um die Physiologie des Kehlkopfs die Basis.
Im zweiten Modul stehen der Kehlkopf mit seiner Funktion sowie die therapeutischen
Konsequenzen, die sich in der Stimmtherapie daraus ableiten lassen, im Mittelpunkt der
Betrachtung.
Inhalte und Ziele:
• Vertiefung der stimmphysiologischen Prinzipien in
Theorie und Praxis: Evolution des Kehlkopfs mit Über- und Unterdrucksystem,
Kehlkopfphysiologie, antagonistisches und synergistisches Muskelsystem des Larynx,
Ventilmensurierung der Glottis, vegetatives Nervensystem, Organisches Lernen,
funktionaler Zusammenhang zwischen Händen, Zunge, Diaphragmenkette & Larynx und
Glottis als Atemventil
• Kennenlernen von sensomotorischen, auditiven und
mentalen Stimuli zur Regulierung der Stimmfunktion
• Erfahrungen mit der eigenen Stimme, der
sensorischen Wahrnehmung und dem funktionalen Hören in Gruppen- und Einzelübungen
Aufbauend auf Modul 1 können auch 4 weitere themenzentrierte Module belegt werden
(www.katharina-feldmann.de).